117, reflexives Ausweichen, Selbstanzeige und Identifikation

Identifikation zu sich und mit sich zu suchen mittels der Projektion eines Anderen – wo sind die Länderein, die meiner Beschreibung/ Projektion entsprechen, die ich betreten will, wo ich im Anderen mir beitreten kann?1Alfred Korzybski ist im „Landkarte-Territorium-Problem“ auf diese endlose Identifikation, das Verhältnis von Landkarte/ Territorium, Bezeichnung/Bezeichnetes eingegangen. „Eine Landkarte ist nicht das Gebiet, das sie repräsentiert, aber wenn sie korrekt ist, ist sie in ihrer Struktur der Struktur des Gebietes gleich (oder ähnlich), worin ihre Brauchbarkeit begründet ist” (Korzybski 1933). Der erste Teil des Satzes besagt, daß eine Abbildung nicht mit dem identisch ist, was es abbildet. Der zweite Teil besagt, unter welchen Bedingungen eine Abbildung, eine Landkarte gut ist, d.h. zu funktionellen Handlungsentwürfen und damit Ergebnissen führt. Zitiert nach: https://handbuch-manipulation.de/alfred-korzybski/
Das Wahrnehmen des Anderen mit der Projektion auf den Anderen läßt die andere Person als erzeugte Projektion auf das projizierende Subjekt zurückfallen. Also der Zusammenhang des Gesehen-werden-wollens mit der selbst hergestellten Sichtachse des fremden Blicks. Ein Kartenhaus aus Erwartungen. Das Schmelzen der Linse für eigenes Licht. Das Ich ist das Bild, das an die Wand geworfen wurde; geschützt vor der Erfahrung durch sein projiziertes Abbild, denn der Andere ist die Landkarte, nicht das Territorium.

 

 

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