86, Pfer und Äter

Menschlich: Das Ich will nicht seiner Biologie anheim fallen: Das Begehren soll aufhören. Es gibt sich sich nicht hin. Ein menschliches Ende ist das selbstgewählte. Zerhackt von zu vielen unberührten Hautstellen, bedürftig, schwach geworden: dann soll der Mensch aufhören. Statt andere/ sich selbst töten. Wenn der Mann nicht menschlich gegen sich sein kann, bestraft er andere, statt seine Hand gegen sich zu schlagen. Ganz gewöhnlich und zu oft: Die Übertragung des eigenen Konflikts auf ein zufälliges Opfer, auf eine Hautfarbe, auf einen Gedanken, um dem eigentlichen Konflikt zu beruhigen, stillzulegen: In dieser Welt nicht auszureichen. Über den Rand hin. Wer sich nicht selbst bestrafen/ töten kann, sucht seine Stellvertreter: die Opfer müssen die Übertragung, Stellvertretung annehmen. Da ist man schon in zu vielen Zwängen gefangen, da kann man nicht mit sich selber anfangen. Da ist das Selbststerben in den Tod der Anderen entleert, ins andere Fleisch.

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