158, Marx Exegese

Im Waren-Fetisch kann sich die allgemeine Entfremdung individualisieren – kann sich das Individuum der Komplexität aller Fremdheit sich entledigen oder sich dem Fremdgefühl vor unverstandenen, weil sehr komplexen Vorgängen entfremden. Es zieht sich in eine Position dagegen zurück: Abwehr – als Affirmation. Das, was nicht innerlich ausgetragen werden kann, wird nach außen im Konsum veräußerlicht.
In der Gestalt des Käufers verkörpert sich das private wie arbeitsteilige Verhältnis zum gesellschaftlichen Zustand der Arbeitsteilung – als sozialer Status in der Gesellschaft. Sein Verhältnis zum Warentausch symbolisiert also in der von ihm erworbenen Ware seine Stellung als symptomatisches Spiegelbild. Der Käufer symbolisiert die Produktion anhand der von ihm in Besitz genommen Produkte, die symptomatisch seine Stellung zur Produktion markieren. Die Lebenswelt potentieller Konsumenten wird mit einem Marktwert determiniert: als voraussichtliches Budget des Konsumenten und als dessen Durchsetzung seines Marktwertes selber: Das, was man sich leisten kann, repräsentiert zugleich den eigenen Marktwert.1vgl. Joseph Vogel, in: Das Gespenst des Kapitals, diaphanes Zürich 2010, Seite 110  Über modische Produktschleifen wird das Subjekt der Arbeit von den Produkten seiner ohnmächtigen Betriebsamkeit eingefangen. Individualisierungen erscheinen als nichts anderes als Produkt-Wirkungen aufs Subjekt und: Produkt-Wirkungen schlagen bis zur „Individualität“ durch. Sie sind als Defizite nicht erkannt. Formiert im Image wird die Innenwirkung im entindividualisierenden Prozess des Außer-sich-seins verdeckt. Die Konditionierung durch die lebenserhaltende Doppel-Struktur der Produktion – als Symbol wie Symptom – verstärkt die gesellschaftliche Funktionalität wie Entmenschung des über Konsum sich sozialisierenden Menschen gleichermaßen. „Aber die Auflösung dieses Individuums in der modernen Gesellschaft ist selbst nur die Bereicherung des produktiven Teils derselben.“2Marx, MEW, Band 42, Seite 150
Eingeplant.

 

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