127, Alzheimer
Wie sieht die Deformierung der Psyche aus, wenn statt des Raumes (des Ereignisraumes, der Ereigniskoordinate) die Zeit aus der Erinnerung (dem Erinnerungsgebäude) verschwindet? Sich das Gedächtnis, die Funktion der Zeit sich in unwirklich scheinende Gedanken auflöst, verklumpt, weil der räumliche Bezug fehlt? Es entstehen zwei Wirklichkeiten: das Gehirn als materialisierte Form (als Aktualisierungprozess) gebundener Erinnerungen – denn die Gedanken sind da – und die verschwommene Örtlichkeit der Erinnungen, denen ihre wahrhaftigen Bezüge entzogen worden sind. Wenn die Ereigniskoordinaten der Erinnerung nichts mehr erzählen vermögen? In Bezug auf die Psyche – daß jemand etwas wisse, aber nicht (mehr) sehen kann – beschränkt sich hier die Erinnerung, die ihre Zeit verloren hat, auf das Sehen, daß nichts mehr weiß! Leer zu starren in einen sinnlos gewordenen Raum; ohne Gewußtes mehr. Eine Entleiblichung der Zeit, der Erinnerung findet statt, aber bietet kein örtliches Echo. Das Erinnerte schrumpft zur bloßen Existenz: Wer bin ich? Wer bist du? Dein Sohn!
Man (Wer?) weiß noch die Begebenheit, aber ob Gestern oder vor Jahren kann nicht erfasst werden. Jetzt jetzt jetzt jetzt, immer neu neu neu, geil, wahnsinn…